Auszeichnung „Austria´s Leading Companies“

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Spenglerei Beisl belegt großartigen 3. Platz

NEWS im Interview mit Dipl.-Ing. Peter Beisl:

NEWS: 3,4 Millionen Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2022. Welche Bilanz ziehen Sie für 2022?
Beisl: Für uns als kleiner Traditionsbetrieb jedoch mit einem großen und treuen Kundenstamm war das Geschäftsjahr 2022 definitiv ein Rekordjahr. Wir hatten neben ein paar Großprojekten viele kleinere Projekte, Baustellen und unzählige Wartungsarbeiten. Die Auftragslage war ausgezeichnet. Der Preisdruck, der organisatorische und dokumentationstechnische Aufwand hinter all diesen Projekten hingegen ist enorm. Das Ergebnis ist für mich die Belohnung für die Arbeit und ich kann mit Stolz sagen, dass hinter mir ein starkes und fachlich erfahrenes Team steht, das auch im vergangenen Jahr wieder eine Top-Leistung und einen großartigen Einsatz gezeigt hat.

NEWS: Was waren 2022 die Highlights für Ihr Unternehmen?
Beisl: Projektmäßig war 2022 sehr spannend: Ein besonderes Highlight war der Bahnhof Braunau am Inn, der offiziell 2022 beim VCÖ-Bahnhofstest zum „schönsten Bahnhof Österreichs“ gewählt wurde. Wir haben hier sämtliche Bahnsteig-Dacheindeckungen und Verblendungen, das Dach des Bahnhofsgebäudes sowie alle Fassaden ausgeführt. Das Besondere an diesem Projekt war die Umsetzung mit – für die Branche – neuen und innovativen Werkstoffen.
Mit der Sparte „Planung, Montage und Überprüfung von Absturzsicherungen von Gebäuden“ haben wir ein neues und zukunftsorientiertes Standbein geschaffen, das bereits 2022 einen wesentlichen Beitrag zu unserem wirtschaftlichen Erfolg geleistet hat.
Betriebsintern haben wir den Maschinenpark komplett erneuert. Für uns als KMU eine finanzielle Investition, die man nicht jeden Tag macht. Dennoch war es mir wichtig, den letzten Stand der Technik in unserer Sparte anbieten zu können, auch für meine Mitarbeiter. Der Tag, an dem dann die neuen Maschinen geliefert werden, ist für einen Vollblut-Handwerker wahrlich ein Feiertag.
Abschließend möchte ich meine Mitarbeiter ansprechen. Der Spengler- und Dachdeckerberuf ist sicherlich nicht immer einfach. Körperlich anspruchsvoll und immer dem Wetter ausgesetzt. Daher ist eines meiner Highlights definitiv die Motivation meiner Mannschaft.

NEWS: Wie kamen Sie durch die Coronakrise und welche Auswirkungen haben die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen aufs Unternehmen?
Beisl: Unsere Firma gibt es nun schon viele Jahrzehnte – im Jahr 2028 feiern wir das 100-jährige Firmenjubiläum – in denen wir die eine oder andere Krise miterleben mussten. Für mich war es immer wichtig, einen gewissen Weitblick zu haben und auch Chancen zu erkennen. So hat es in der Vergangenheit Strategieanpassungen oder neue Ausrichtungen gegeben. Ich habe bereits vor der Jahrtausendwende die Firmenstrategie der Beisl Spenglerei neu ausgerichtet und mich parallel zum klassischen Hausbau auf Fassaden, Metalldacheindeckungen und die Verarbeitung von neuen Werkstoffen wie z. B. Aluminium-Verbundplatten konzentriert. Hier war ich einer der ersten in Oberösterreich, die sich diesem Werkstoff so intensiv gewidmet haben. Durch diese Offenheit zusammen mit vielen Jahren konstanter Leistungen, Flexibilität, Fach- und vor allem Spezialistenwissen dank der vielfältigen und auch herausfordernden Projekte, haben wir uns eine ausgezeichnete Reputation und nachhaltiges Vertrauen auch bei einem neuen Kundenstamm erarbeitet. Von diesen „Vorarbeiten“ der vergangenen Jahrzehnte profitieren wir bis heute und haben auch die Corona-Krise ohne Förderungen und Schwierigkeiten überwunden.

NEWS: Was sind gegenwärtig die größten Herausforderungen fürs Unternehmen?Beisl: Für uns ist das Thema Personal und das Anwerben von neuen Mitarbeitern oder Lehrlingen eine große Herausforderung, und dass, obwohl wir ein krisensicherer und nachhaltiger Arbeitgeber sind. Das Handwerk per se hat an Attraktivität verloren, obwohl ich davon überzeugt bin, dass es für Handwerker und das Spengler- und Dachdeckerhandwerk immer Bedarf geben wird. Ich sehe auch die Innovationen und Weiterentwicklungen in dieser Branche – egal ob es sich um Maschinen, Materialien oder Techniken handelt. Das Handwerk hat sich stark weiterentwickelt und ist innovativ und modern geworden. In Bezug auf Nachwuchs im Handwerk hoffe ich, dass die klassische Handwerkslehre wieder mehr an Wert und Attraktivität gewinnt.

Foto: Beisl / privat

Geschäftsführer Dipl.-Ing. Peter Beisl.

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